Prof. Wolfgang Glemser

Prof. Wolfgang Glemser

Der Pianist wurde 1959 im deutschen Südwesten geboren und studierte nach seinem Abitur zunächst neben der Musik noch einige Semester Mathematik. Das Klavierstudium bei Prof. Vitalij Margulis an der HfM in Freiburg/Br. wurde für ihn dann aber so wichtig und zeitintensiv, dass sich Wolfgang Glemser zum Pianisten ausbilden ließ und nach seiner Diplomprüfung in Freiburg an der Hochschule für Musik in Trossingen bei Prof. Lvov beide Aufbaustudiengänge bis zur Konzertreife erfolgreich absolvierte. Während dieser Zeit gewann der Pianist auch einige Wettbewerbspreise in Italien und begann regelmäßig zu konzertieren. Inzwischen spielte er in vielen Ländern Europas, in Südafrika, China und in Mittelamerika. Im Zentrum seines weitgespannten Repertoires stehen Komponisten wie Scarlatti, Haydn, Beethoven, Chopin, Liszt und die großen Russen. Seine ersten CD Einspielungen sind reizvollen Raritäten, wie etwa Klaviersonaten von Baldassare Galuppi und dem Klavierwerk von Sir Charles Hallé gewidmet. Eine weitere CD ist Werken von Brahms gewidmet (u. a. mit Ungarischen Tänzen). Wichtige Konzerte waren in den letzten Jahren zwei Besuche in Mexiko, Liszt-Programme in der Altenburg in Weimar und im Liszt-Museum in Budapest, sowie Auftritte im Athenäum in Barcelona, in der großen Aula der Uni Tübingen oder in der Staatsbibliothek zu Berlin. Seit 2004 war er für Konzerte und Masterclasses regelmäßig an verschiedenen Universitäten in China. Rundfunkproduktionen und Konzert-Mittschnitte in mehreren Ländern, unter anderem eine große Produktion im Januar 2008 beim RBB.

Die Universität Konstanz verlieh dem Pianisten bereits 1994 die silberne Verdienstmedaille. Er ist aktives Mitglied in der Deutschen Chopingesellschaft und in der Lisztgesellschaft Weimar. Als Lehrer war Wolfgang Glemser drei Jahre am Konservatorium in Innsbruck tätig und kehrte dann 1996 auf eine Professur an der Hochschule Lausitz (seit VII/2013 Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg) in Cottbus nach Deutschland zurück. Seit dem SS 2012 zusätzlich Lehrauftrag an der HTM Rostock.

Seit 1993 viele Konzerte im vierhändigen Duo mit seiner Frau Veronika Glemser.

Solo-Konzerte bei den Pianisten-Festivals in Tübingen, Südbrandenburg, Bayreuth, Havelland. 2003 sehr erfolgreiche Aufführungen des zu selten gespielten Konzertes von Alexander Scriabin. Im Herbst 2004 Klavierabende unter anderem in Leipzig, Berlin, Budapest, Polen; im Februar 2005  und Herbst 2007 Konzerte und Masterclasses in Spanien (Girona und Barcelona). Im September 2009 zwei umjubelte Aufführungen des ersten Klavierkonzertes von Tschaikowski in Bangkog, im Oktober Gründungskonzert des Neuen Cottbuser Klaviertrios. Juni 2010 in Hanoi auf Einladung des Goethe-Instituts, zwei Mal das dritte Konzert von Beethoven.  Herbst 2011 in China und Thailand für Masterclasses, Konzerte und Jurytätigkeit. April 2014 mit dem Kammerorchester der BTU in China (Hangzhou und Suzhou).
 
Tübingen (Schwäbisches Tagblatt vom 2. Juni; nach dem Auftritt im Tübinger Pianistenfestival V/2008 in der großen Aula der Uni Tübingen): „Das Festival hätte nicht harmonischer enden können als mit ... Wolfgang Glemser ... . Hier fanden zuletzt Technik, Farbgebung und Gestaltung in perfektem Ausgleich zusammen. Bei Rachmaninoffs Chopin-Variationen op. 22 zeigte der Klavierprofessor eine vollendete Klang- und Anschlagskultur mit einem verfeinert durchleuchteten Ton. Besonnen und überlegt stand er über allen technischen Schwierigkeiten, ... .“
Überschrift einer Kritik in der Tiroler Tageszeitung (II/1998): „Mit poetischer Virtuosität“.
Südkurier I/2003: „Viel schöner als mit Gesang wurde mit Glemsers differenzierter gepflegter Anschlagskultur das glänzende pianistische Liszt-Gewand der fünf Schubert Lieder erlebt.“
Leonberger Zeitung III/2007: „ Ein Höhepunkt dieses Klavierabends war zweifellos ‘Gaspard de la Nuit’ von Maurice Ravel ... . Die variable Dynamik und ungeheure Spannweite übertrugen sich auf das Schlussstück, bei dem der dämonische Zwerg ‘Scarbo’ in geradezu orgiastischer Weise sein Unwesen trieb. Alexander Scriabins Nocturne für die linke Hand zeigte nochmals in hervorragender Weise Wolfgang Glemsers anschlagstechnische Geschicklichkeit, ...“  
Thüringer Allgemeine Zeitung nach einer Liszt Matinée in Weimar III/2001: „Dabei mag es dem interpretatorischen Feinsinn Glemsers zuzuschreiben sein, dass sein Liszt im Busonischen Gewand brillanter, mitreißender, effektvoller, sogkräftiger und ausgewogener wirkte als die Originale selbst.“
El Norte (Mexiko) XII/1997 nach einer Interpretation des zweiten Konzertes von Tschaikowski: „Es kann keinen Zweifel darüber geben, dass Glemser ein vollkommener Meister der Klaviatur ist, ...“
American Record Guide I/2000 über seine Galuppi CD: „ ... a performer of significant ability. … filled with technical wizardry, sentient emotion and attention to the most minute details.”